Das Römerkastell Saalburg liegt 20 km nördlich von Frankfurt, in der Nähe von Bad Homburg. Vor 2000 Jahren erstreckte sich hier die Grenze, die die zivilisierte Welt von den Barbarenstämmen der Germanen abgrenzte. Limes Germanicus wurde diese befestigte Grenze genannt. Dies war größtenteils eine natürliche Grenze entlang des Rheins und der Donau. Dieser Teil war leichter zu verteidigen. Es genügte einer Flotte, die beiden Flüsse ständig zu patrouillieren.
Der Grenzabschnitt zwischen Rhein und Donau erstreckte sich 550 km von Rheinbrohl, eine Stadt im Rheintal nordwestlich von Koblenz, bis nach Regensburg in Bayern. Entlang dieses Teils der Grenze bauten die Römer in 100 Jahren 60 Kastelle, darunter das Römerkastell Saalburg. Hinzu kamen etwa 900 Wachtürme sowie weitere kleinere Militärkonstruktionen. Der germanische Limes zwischen Rhein und Donau ist eines der größten und beeindruckendsten archäologischen Wahrzeichen Europas und wurde 2005 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Das Römerkastell Saalburg: kurze Geschichte
Das Römerkastell Saalburg liegt 20 km nördlich von Frankfurt, in der Nähe von Bad Homburg und es ist das perfekte Beispiel für eine Festung aus der Römerzeit. Das römische Kastell wurde um das Jahr 90 erbaut, zunächst als eine Festung aus Holz, in der 120-160 römische Soldaten stationiert waren. Während Hadrians Regierungszeit, um 135, wurde die Kohorte II Raetorum, eine Infanterieeinheit von etwa 500 Soldaten, nach Saalburg verlegt, und die hölzerne Festung musste vergrößert und durch eine viel größere Festung mit Steinmauern ersetzt werden.
Die Familien von Soldaten, Handwerkern und Kaufleuten ließen sich in der Nähe des römischen Kastells Saalburg nieder. Sie legten den Grundstein für ein kleines Dorf, das 233 durch einen Angriff germanischer Stämme zerstört wurde. Jahrzehnte vor seiner Zerstörung hatte das Dorf 1.500 Einwohner.
Im dritten Jahrhundert nahm der Druck der germanischen Stämme an der Grenze zu. Um 260 bricht Limes Germanicus zusammen und das Römerkastell Saalburg wird kampflos aufgegeben. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit werden die Ruinen der römischen Festung als Steinbruch dienen.
Das Römerkastell Saalburg ist ein echtes Freilichtmuseum
Der deutsche Kaiser Wilhelm II. kam schon als Kind zur Kur in Bad Homburg. Die Kleinstadt bei Frankfurt war damals ein weltberühmter Kurort. In jenen Zeiten wurden in Saalburg archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Der Kaiser war davon fasziniert und beauftragte Louis Jacobi 1897 mit dem Wiederaufbau der alten römischen Festung. Heute ist das Römerkastell fast vollständig wieder aufgebaut und sieht aus wie ein Freilichtmuseum, das sich über eine Fläche von 3,25 Hektar erstreckt.
Principia: das Herz des römischen Kastells
Die römischen Kastelle wurden nach einem strengen Muster errichtet. Sie hatten eine rechteckige Form und wurden von zwei Hauptstraßen durchzogen: die Via Praetoria, die das Kastell von Norden nach Süden durchquert, und die Via Principalis, die die Festung von Osten nach Westen durchquert. An der Kreuzung der beiden Straßen befindet sich Principia , das Kommandogebäude, das damals als Hof, Schatzkammer oder zur Aufbewahrung von Schlachtflaggen diente. Heute befinden sich im Gebäude verschiedene Ausstellungen mit archäologischen Entdeckungen aus der Umgebung. Im Zentrum von Principia befindet sich ein Innenhof, der allseitig von Portiken umgeben ist. Östlich von Principia wurde die Fabrik 2008 gebaut. Hier können die Besucher Informationen über den germanischen Limes und die Entwicklung Saalburgs in der Römerzeit sammeln.


Umwehrung
Das Kastell ist von 2 m dicken und 5 m hohen Steinmauern umgeben. Am Ende jeder Hauptstraße befindet sich ein Tor mit zwei Verteidigungstürmen. Der Eingang zum Römerkastell Saalburg erfolgt über die Porta Praetoria. Vor dem Tor steht die Statue des römischen Kaisers Antoninus Pius und darüber eine lateinische Inschrift, die dem deutschen Kaiser Wilhelm II. gewidmet ist.



Das Horreum, das Praetorium und die Soldatenkasernen
Unmittelbar nach dem Haupttor sehen Sie rechts das Horreum, das ehemalige Getreidelager der Garnison. Heute können Sie hier das Museum mit einer reichen Sammlung römischer Artefakte wie militärische Ausrüstung, Haushaltsgegenstände, Münzen oder Töpferwaren besuchen.

In der Nähe des ehemaligen Speichergebäudes wurden Soldatenbaracken gebaut. Es gibt zwei, und in einer von ihnen gibt es eine Taverne, in dem Sie sogar römische Spezialitäten kosten können. Links vom Horreum befindet sich das Prätorium, die Wohngebäude des Kommandanten. Jetzt sind hier die Museumsverwaltungsbüros.



Anfahrt zum Römerkastell Saalburg?
- Adresse: Römerkastell Saalburg, Am Römerkastell 1, 61350 Bad Homburg.
- Der Parkplatz ist kostenfrei.
- Von Frankfurt nehmen Sie die S-Bahn S5 in Richtung Bad Homburg/Friedrichsdorf und steigen Sie in Bad Homburg aus. Von hier nehmen Sie den Bus 5 nach Saalburg.
- Offizielle Webseite: Römerkastell Saalburg
Öffnungszeiten
- von März bis Oktober, täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr und von November bis Februar, von Dienstag bis Sonntag, von 9:00 bis 16:00 Uhr.
- Am 24. und 31. Dezember ist die römische Festung geschlossen.
Preise
- Erwachsene: 7 €
- Rentner und Studenten: 5 €
- Kinder zwischen 6-17 Jahren: 3 €
- Kinder unter 6 Jahren: kostenfrei
- Familienticket (2 Erwachsene und Kinder): 14 €
- Hunde (mit Leine): 1 €